Bundesministerium für Bildung und Forschung
Fachhochschule Köln / Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen
Universität Leipzig
Friedrich-Schiller-Universität Jena / Abteilung für Geoinformatik, Geohydrologie and Modellierung
Tilia GmbH
Secretaria de Agricultura e Pecuária – Projeto Rio Rural und Rio Rural Project
Universidade Federal Fluminense
Empresa Brasileira de Pesquisa Agropecuária
Rio de Janeiro
Zunehmender Bevölkerungsdruck auf die Struktur von Landschaften und deren Ökosysteme ist vorrangig verantwortlich für deren Degradierung und deren Fähigkeit, Dienstleistungen und Ressourcen bereitzustellen. Dies gilt auch für die nachhaltige Verfügbarkeit von Wasser mit guter Qualität insbesondere wenn die Aufbereitung von Abwasser unterbleibt und die Kontamination von Trinkwasser mit assoziierten Gesundheitsrisiken zunimmt.
Dies ist der Fall in den Einzugsgebieten, welche die Metropolregion von Rio de Janeiro umgeben
Ziel ist somit die Planung von Szenarien für die Entwicklung und Einführung dezentraler Abwasserreinigungsanlagen, sowie die Durchführung von Aus- und Weiterbildungsaktivitäten, die für die Akzeptanz, den Aufbau und Betrieb solcher Anlagen in ländlichen Gebieten des Staates von Rio de Janeiro, Brasilien, notwendig sind.
Regionale und Entwicklung
Die Implementierung von dezentralen Abwasserreinigungssystemen erfordert nicht nur detaillierte Untersuchungen in Bezug auf zukünftige Landnutzungsentwicklung und der verfügbaren Wasserressourcen, sondern auch eine detaillierte Analyse des Abwasseraufkommens und seiner Wiederverwendung nach der Reinigung. Auf der Basis geographischer Informationssysteme sollen die regionalen und lokalen Bedingungen untersucht und die Möglichkeiten der Abwasserbehandlung sowie die Technologie und Kosten für verschiedene Ausführungsvarianten sowie notwendige Betrei-ber- und Finanzierungsmodelle bearbeitet werden. Wesentlich ist dabei die enge Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, um so unter anderem sozioökonomische Daten sowie Informationen zur Wasserpolitik zu erhalten. Ziel muss sein, für eine langfristige, optimierte Abwasserbehandlung transparente Lifecycle-Kosten darzulegen. In den resultierenden Implementierungskonzepten müssen somit Langzeitkosten als auch die Umweltbelastung verschiedener Ausbauvarianten betrachtet werden.
Aus-und Weiterbildung (Capacity building)
Eine solide Aus- und Weiterbildung auf hohem technischen Niveau sowie Informationsveranstaltungen für Institutionen und Schulen und letztlich eine offene Informationspolitik gegenüber der lokalen Bevölkerung sind wesentlich für die Förderung und Einführung dezentraler Abwasserbehandlungssysteme und damit auch die nachhaltige Nutzung der eingesetzten Technologien. Diese Ausbildungsprogramme werden in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren entwickelt, um sicherzustellen, dass die technischen Fähigkeiten für den Aufbau und den Betrieb dieser Anlagen vorhanden sind. Unterrichtsmodule für Schulen, die innerhalb von BMBF Projekten entwickelt wurden (z.B. „Water Fun", das in Jordanien und der Mongolei bereits eingesetzt wird), sollen auf brasilianische Bedingungen übertragen werden.
Vorgesehen sind auch öffentliche Workshops für regionale und lokale Entscheidungsträger und Akteure, um den Informationsstand über diese Technologien und deren Potenzial in dieser spezifischen Region zu befördern. Die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren sowie staatlichen Behörden ist wesentlich und wird gezielt gesucht bzw. ist durch die enge Zusammenarbeit mit Rio Rural gewährleistet.